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Botanischer Garten und Zoo

Asunción

geschrieben von Franzi

Bevor Timo morgen glücklich durch das CONMEBOL-Museum laufen wird, komme ich heute auf meine Kosten. Geplant ist ein Tag im Botanischen Garten mit angeschlossenem Zoo. Die Busfahrt dorthin hat sehr gut geklappt. Inzwischen haben wir den Bogen raus und halten wie die Einheimischen einfach die Hand raus, wenn ein Bus vorbeifährt und klären mit dem Fahrer, ob unser Ziel angesteuert wird oder nicht.
Im Park selbst sind wir zunächst verwirrt. Was genau ist hier eigentlich der Botanische Garten? Wir stehen in einem großen Park, der aber eher aus großzügigen Wiesen, als aus exotischen Pflanzen besteht. Wir beschließen, erst einmal ins Museum zu gehen, da wir beide auf Toilette müssen. Timo ist von dem Museum nicht besonders angetan, da es u. A. in Gläsern eingelegte, missgebildete Tiere zu sehen gibt, sowie diverse Schlangen, Insekten und ausgestopften Tiere. Er unterhält sich stattdessen mit der Museumswärterin. Mit einem Tereré in der Hand kommt man wirklich leicht mit den Menschen ins Gespräch. Da auch ich nicht begeistert bin, geselle ich mich dazu. So lernen wir in der netten Unterhaltung, der sich rasch drei weitere Leute des Museums anschließen, auch unser erstes Wort auf Guaraní: „Rohayhu“. Bei der Schreibweise waren sich die vier nicht ganz einig, deswegen lege auch ich hierfür die Hand nicht ins Feuer. Es bedeutet auf jeden Fall: „Ich liebe dich“.

 

Nach einer Weile eisen wir uns los und machen uns auf zum Zoo. Er ist im Gegensatz zu Hagenbeck eher klein, aber sehr nett. Es gibt viele spannende Tiere zu sehen und ich bedauere etwas die wenige Zeit die uns bis zur Schließung bleibt. Ein Highlight war auf jeden Fall ein Tapir, den wir bisher in freier Wildbahn leider noch nicht sehen konnten. Ein weiteres ein Nilpferd. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein Nilpferd gesehen! Leider war mir das Glück auch an diesem Tag nicht besonders hold, da ich lediglich seinen Rücken sehen konnte. Dem Tier scheint so heiß gewesen zu sein, dass es vorzog, unter Wasser zu bleiben. Etwas beunruhigend waren die aus unserer Sicht unzureichend stabilen Zäune, die das Gehege umgab.
Zudem gab es noch sehr viele Landschildkröten. Eine von ihnen zappelte hilflos auf dem Panzer liegend mit den kurzen Stampfern in die Luft. Während Timo eher die Schultern zuckte, konnte ich nicht einfach weitergehen. Ich fand zwei Parkaufseher und informierte sie über das Tier. Sie bedankend sich und meinten, es käme bald jemand, um der Schildkröte zu helfen. Wir mussten leider weiter, weswegen ich nur hoffen kann, dass das bald passiert ist.
Imposant waren die vielen Raubkatzen, die jeweils mit ein paar Artgenossen getrennt voneinander gehalten wurden. Einige von ihnen schlichen leider aber sehr nervös auf und ab.

 

Nachdem der Zoo geschlossen hatte, hatte Timo mal wieder unfassbaren Hunger. So machten wir uns auf den Heimweg und kauften bei einem Vater mit Sohn ein paar Grillspieße, die sie vor ihrer Garage zubereiteten. Dazu gab es gratis Maniok. Sehr lecker! Da kann das in Deutschland übliche Labber-Weißbrot-Toast-Dreieck wirklich nicht mithalten! Gut gestärkt war schließlich auch Timo bereit, den Heimweg anzutreten.

 

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