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Erster Tag in Pilar

Pilar

Geschrieben von Timo

Nachdem Franzi sich ausgeschlafen hatte und wir frühstücken waren, beschlossen wir einen Spaziergang zum Strand zu machen, da es auch hier in Pilar sehr heiß ist und die Sonne sehr knallt. Mit dem Nötigsten und ohne Wertsachen (daher keine Bilder) gingen wir los durch die quadratmusterförmige Kleinstadt. Direkt vor unserer Tür standen zwei Hunde, die uns hinterherliefen. Wie sich später herausstellte, sind es private Hunde, die frei rumlaufen dürfen. Sie folgten uns Kreuzung um Kreuzung. Franzi freute sich, ich mochte weniger als die Tatsache, dass sie da waren und etwas stanken und mir in den Weg liefen, dass die anderen privaten Hunde hinter den Zäunen gefühlt noch krasser bellten als sie es sonst tun würden. Ich konnte die Situation nie so überblicken, dass ich einschätzen konnte, ob einer der vielen bellenden Hunde uns vielleicht anfällt. Franzi versuchte mich zwar zu beruhigen, aber ich habe mich etwas gefürchtet. Ich habe immer schon eine gewisse Furcht vor Hunden gehabt. An der Strandpromenade waren dann keine anderen Hunde mehr, so dass der Spaziergang etwas angenehmer war. Dafür geiffen "unsere" Hunde die Vögel an, die friedlich am Wasser standen. Da fühlte ich mich etwas verantwortlich für die Hunde, obwohl wir ja eigentlich nichts mit den Hunden zu tun hatten und sie uns nur hinterherliefen. Das selbe Gefühl überkam mir auch, als wir mit den Hunden an den Strand am Arroyo Ñeembucú, einem Seitenarm des Río Paraguay gingen, wo schon ein paar Leute mit ihren Autos entspannten. Zum Glück ließen die Hunde aber die Leute in Ruhe und "bewachten" nur uns und unsere Sachen. 

Ich war mir zunächst auch nicht sicher, ob es schlau ist Baden zu gehen, da das Wasser sehr trüb und undurchsichtig war und ich von Strömungen gehört hatte, die aber wohl eher den Río Paraguay als solchen betreffen. Die Locals badeten aber auch und so gingen wir ebenfalls ins Wasser. Das Wasser war "pisswarm" aber der Boden war algenfrei und es schienen keine Tiere da zu sein. Nach der Abkühlung kam zum ersten mal unsere wasserabweisende Weltreisedecke zum Einsatz, auf der wir ein Kreuzworträtsel machten. Es kamen im Laufe des späten Nachmittags mehr und mehr Leute, v.a. Familien mit kleinen Kindern zum Baden vorbei. Manche brachten auch ein Motorboot oder Kajaks mit, um kurz in See zu stechen. Es kamen auch wieder viele Mücken, die meine Beine schon sehr zerstochen hatten. Deshalb gingen wir auch zeitnah. Auf dem Heimweg gab es noch ein lecker Eis. Die Hunde haben uns nach 2 Stunden warten wohl nicht wieder erkannt, sie blieben zurück am Strand. Ich konnte Franzi überzeugen sie nicht ranzupfeifen. 

Abends wollten wir noch Essen gehen. Der Plan wurde aber umgeworfen, als erneut die 2 Hunde vor der Hostelrtür standen. Da ich schon müde war und sehr angespannt wegen der Anwesenheit der Hunde und mich entsprechend verhielt, war Franzi schnell genervt, da sie sich einen entspannten Abend vorgestellt hatte und meine Furcht vor der Situation unterschätzt hatte. Nach einem kleinen Streit hatten wir beide noch Hunger und gingen noch einen Hamburger essen. Der Sternenhimmel danach war sehr ausgeprägt und hübsch und wir gingen glücklich ins Bett. Das hielt allerdings nicht lange an, da Franzi mich nachts schweißgebadet weckte und um Hilfe bat, da sie die Hitze nicht ertragen konnte und Angst hatte von Mücken zerstochen zu werden, wenn sie ihre Klamotten ablegt. Der Ventilator alleine war also nicht genug, ein Raum ohne Klimaanlage wird also noch zum Problem werden in tropischen Ländern. Am Ende schliefen wir beide noch einige Stunden, bis unsere Vogeltour begann.

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Kommentare: 8
  • #1

    Mama (Mittwoch, 29 Januar 2020 08:36)

    Timo an deiner Angst vor so ein paar Hunden musst du wirklich noch arbeiten ☺

  • #2

    Franzi (Donnerstag, 30 Januar 2020 02:28)

    Hunde sind halt beängstigend, wenn man keine Tüte voller Brötchen zur Verteidigung dabei hat ;)

  • #3

    Dome (Donnerstag, 30 Januar 2020 08:35)

    Ich bin da mehr als auf Timos Seite! Wir hatten das ja auch mehr als einmal und es war immer unangenehm...
    Leider gewöhnt man sich irgendwie daran :/

  • #4

    Mama (Donnerstag, 30 Januar 2020 14:03)

    Dann sollte man wohl besser immer eine Tüte Brötchen dabei haben �

  • #5

    Franzi (Donnerstag, 30 Januar 2020 17:52)

    @ Mama: Ich glaube, du brauchst ein Ironie-Schild für deinen Post �

  • #6

    Felicia (Freitag, 31 Januar 2020 09:09)

    Das ist aber in ganz Südamerika so. Einfach nicht das Grundstück der Hunde betreten, dann machen die auch nichts. (Oder Leckerlies mitnehmen und Hunde damit ablenken) Mich haben Hunde auch teilweise 5 Stunden auf Wanderungen begleitet. Bis auf einen Hund hat mich auch nie einer Gebissen und das war nur in meine Schuhe, weil er Schuhe so toll fand :D

  • #7

    Timo (Freitag, 31 Januar 2020 14:16)

    Felicia, du warst doch noch nie in Südamerika, oder? ��

  • #8

    Felicia (Donnerstag, 27 Februar 2020 08:55)

    Wenn ich das nochmal höre steige ich mit dem Föhn in die Wanne