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Glückselig

Hamburg - Jugendkirche

geschrieben von Franzi

So liebe Leute, jetzt war lange genug Sendepause von meiner Wenigkeit! Tatsächlich bin ich so aufgeregt, mal wieder was für euch zu tippen, dass ich versehentlich glatt ohne Mund-Nasen-Schutz Bus gefahren bin...

Ich habe heute mal wieder erleben dürfen, wie es ist, zwischen egoistischen, fremden Menschen eingequetscht Bus zu fahren. Yeah! Menschen, die einem beim Umdrehen das Handy aus der Hand schlagen und sich noch nicht einmal dafür entschuldigen... Darauf hätte ich gerne noch länger verzichten können!

Generell habe ich das Gefühl, Busse und Bahnen füllen sich wieder vermehrt und Abstandhalten wird zur Unmöglichkeit. Dafür trifft man aber auch wieder auf Kuriositäten. Mein bisheriges Highlight: Ein Mann mit Aluhut! Dabei ist mir auch völlig gleich, ob der überdimensionale, funkelnde Kopfschmuck aus Überzeugung oder purer Ironie getragen wurde, ich habe mich köstlich amüsiert! :'D

 

Heute hat mich mein Weg raus aus unserem gemütlichen, aktuellen Unterschlupf quer durch Hamburg und rein in die Jugendkirche geführt. Dort hat nämlich gestern die Ausstellung "Glückselig" begonnen. Bereits seit sieben Jahren begleite ich dort immer wieder hauptsächlich Konfigruppen, aber auch andere Interessierte durch die großartigen, interaktiven Ausstellungen der JuKi. Die Themen sind abwechslungsreich und immer wieder spannend. Nach Demokratie, Martin Luther, Flucht und zweimal Anne Frank war heute für mich Glückselig-Premiere. Eigentlich war "Menschen-Rechte-Freiheit" geplant, doch da an Regelbetrieb nicht zu denken ist und die Welt aktuell viel Glück und gute Gefühle braucht, wurde kurzerhand umdisponiert. Ein weiterer Vorteil an Glückselig ist nämlich, dass die Stationen sehr gut auch alleine zu meistern sind. Es geht darum, was Glück eigentlich ist, wo man persönlich Glück erfährt und viele weitere spannende Fragen, rund um Glück, über die es sich durchaus lohnt, mal nachzudenken.

 

Auch wenn die üblichen Gruppenarbeiten und -diskussionen wie ich sie aus anderen Ausstellungen kenne dieses Mal ausbleiben werden, habe ich mich doch sehr darauf gefreut, die eine odere andere Frage mit Einzelpersonen (oder Haushalten) zu erörtern. Hauptsächlich bin ich als Ehrenamtliche dieses Mal allerdings weniger zum Anleiten an den Stationen verplant, als zum permanenten Desinfizieren aller anzufassenden Elemente der interaktiven Ausstellung. Denn natürlich findet alles unter hohen Hygienevorschriften statt!

 

Als ich in der JuKi ankam, war gerade ein Glaser da. Am Wochenende haben zwei Jungs einen Ball durch ein sechs Meter hohes Kirchenfenster geschossen. Eine Musikerin, die in der Kirche war, sah die beiden gerade noch wegrennen - sehr ärgerlich und wohl auch sehr teuer, da wahrscheinlich ein Gerüst aufgebaut werden muss. Der Glaser trug sich nach der Schadensbegutachtung artig in die Anwesenheitsliste ein, konnte sich aber zunächst für keinen Kugelschreiber entscheiden und wühlte eifrig in dem Körbchen, bis ihm einer als geeignet erschien. Nachdem er gegangen war, wechselten wir alle "kontaminierten" Kugelschreiber aus und auch ich trug mich in die überschaubare Liste ein.

 

Leider sollte mein Name heute der letzte auf der Liste bleiben, da sowohl gestern als auch heute die Besucher ausblieben. Dafür habe ich mich lange sehr nett mit Tina unterhalten, die Hauptamtlich in der JuKi arbeitet und immer etwas Interessantes zu erzählen hat. Am Freitag bin ich wieder am Start und auch nächste und übernächste Woche habe ich ein paar Nachmittage für die JuKi geblockt. Hoffentlich können wir dann auch mehr Besucher begrüßen, denn die Ausstellung ist wirklich großartig! Falls jemand von euch Interesse haben sollte, die Ausstellung ist noch bis einschließlich 19.06. für jedermann unter der Woche von 15-18 Uhr in der JuKi (Nähe Elbe-Einkaufszentrum) geöffnet!

 

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